SKELNET - Netzwerk Skelettdysplasien
Das Netzwerk umfasst die extrem heterogene Gruppe der sogenannten Skelettdysplasien mit inzwischen über 450 seltenen Erkrankungen, die durch genetisch bedingte Störungen der Knorpel- und Knochenentwicklung, des Skelettwachstums bzw. des Stoffwechsels der Gewebe des Stützapparats bedingt sind. Wesentliche klinische Befunde sind meist Kleinwuchs, Körperdisproportionen, Gelenkprobleme mit Arthrose sowie pathologische Knochendichte bzw. Knochenstruktur.
Die richtige Zuordnung der Krankheitsbilder basiert besonders auf der Auswertung von Röntgenbildern. Für eine umfassende Beurteilung dieser Befunde sind in Deutschland und Europa jedoch nur wenige Spezialisten verfügbar. Diese Expertise ist aber entscheidend für die gezielte weitere Diagnostik und Versorgung der Betroffenen. Dabei fungiert SKELNET in Deutschland als Anlaufstelle, um flächendeckend für Patienten mit genetischen Skeletterkrankungen Ansprechpartner zu sein, die Diagnostik und die weitere Betreuung zu organisieren, aber auch die Erforschung dieser Störungen zu koordinieren. Dies bedeutet sowohl den Austausch von Informationen wie auch die Zusammenarbeit bei der Planung und Durchführung gemeinsamer Forschungsprojekte.
Als Grundlage dafür hat SKELNET eine IT-Plattform als Internet-basiertes, besonders gesichertes System entwickelt, durch das die teilnehmenden Ärzte die Befunde ihrer Patienten mit Spezialisten aus ganz Deutschland diskutieren können. Gleichzeitig entsteht eine Datenbank, um Röntgenbefunde, Wissen über Natur und Verlauf dieser Krankheitsbilder zu sammeln. Die ausgewerteten Daten sollen die Mediziner bei Diagnosefindung, Beratung und Entwicklung neuer Behandlungskonzepte unterstützen. Dabei ist SKELNET als Telemedizinkonzept geplant, das auch zur Koordinierung für klinische Therapiestudien dienen soll. Dies alles geschieht in enger Verknüpfung mit den zuständigen Selbsthilfegruppen.
Projekte- Umsetzung von Skelettdysplasie-Forschung in Therapie (Prof. B. Zabel, Freiburg)
- Albrights hereditäre Osteodystrophie (AHO): Klinische, funktionelle und molekulargenetische Veränderungen (Prof. Dr. Olaf Hiort, Lübeck)
- Kooperativer Ansatz von Selbsthilfegruppen und Fachleuten zum Verständnis und zur Versorgung von Skelettdysplasien (Dr. Nora Vaupel, Bremen (BKMF))
- Analyse der Genotyp-Phänotyp Beziehung bei Skelettdysplasien durch Zellkultursysteme und rekombinante Protein-Technologie (Prof. K. von der Mark, Erlangen)
- Positioneller Klonierungsansatz für seltene Skelettdysplasien (PD Dr. A. Rausch, Erlangen)
- Charakterisierung von Skelettdysplasie Kandidatengenen (Prof.A. Winterpacht, Erlangen)
- Chondrozyten-spezifische Gene als Teil des Signalnetzwerks Regulation der Chondrozyten Differenzierung (Prof. A. Vortkamp, Duisburg-Essen)
Assoziierte Projekte
- Skelettdysplasien als Folge von Cholesterol-Biosynthesestörungen (Dr. D. Haas, Heidelberg)
- Molekulare Grundlage der Skelettdysplasien (Prof. Superti-Furga, Freiburg)
- Mausmodelle mit Skelettphänotyp durch ENU-Mutagenese (Prof. Dr. Martin Hrabé de Angelis, Neuherberg)
- European Skeletal Dysplasia Network (M. Briggs, Manchester, UK)
Prof. Dr. Bernhard Zabel
Sektion Pädiatrische Genetik
Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin
Universitäts-Klinikum Freiburg
Mathilden-Str. 1
79106 Freiburg (Breisgau)
Tel.: 0761 270-4391
Fax: 0761 270-4471
E-Mail: charis.marschner@uniklinik-freiburg.de
Website: http://www.skelnet.de/